MKO Chronik

von 1953 bis 1998 

 

Am 27. Juni 1953 berief der damalige Dirigent Abraham Behmann eine Ausschuss-Sitzung ein, zur der die ältesten Mitglieder der Kapelle eingeladen wurden. Sinn dieser Zusammenkunft war es, den Zeitraum von 1798 bis 1923 zu ergründen, da es aus dieser Zeit keine Schriftstücke und Unterlagen mehr gab.

Aus dieser Sitzung gingen interessante Angaben hervor:

In der Zeit von 1798 bis etwa 1890 wurde die Musikkapelle Oberreute "Hinterberger Musik" genannt. Diese spielte bei besonderen Anlässen sowie des Öfteren auch im Markt Weiler, da dort noch keine Kapelle bestand. Viele Jahre gab es in der Gemeinde Oberreute auch eine zweite Kapelle, die sich Schweinhöfer Musikgesellschaft nannte.

Die Reihenfolge der Dirigenten seit 1820, soweit bekannt:

Josef Karg
Martin Karg
Franz Anton Karg
Lehrer Doxel
Lehrer Greis (übernahm die Kapelle 1886 und führte in seiner Amtszeit beide Kapellen zusammen).

Bereits 1878 wurde von Johann Feßler die erste Vereinsfahne gestiftet.1888 schaffte man sich schon die 2. Fahne an, die bis zum heutigen Tage bei jedem Jubiläum mitgeführt wird.

Ab dem Jahre 1923 fand man erstmals geregelte Aufzeichnungen der Musikkapelle Oberreute, da aus der Zeit davor sehr viel unwiederbringbares Material bei einem Brand des Anwesens Ochsenreiter vernichtet wurde.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde am 16. Dezember 1923 eine Wiedergründung der Kapelle vorgenommen. Aus der "Musikgesellschaft Oberreute" wurde nun "Musikkapelle Oberreute" und ins Vereinsregister Weiler-Lindenberg eingetragen.

Es wurde folgende Vorstandschaft gewählt:

1. Vorstand - Heinrich Schädler
1. Dirigent - Sylvester Buhmann
2. Dirigent - Franz Xaver Ochsenreiter
Schriftführer - Franz Wagner
Kassier - Anton Ochsenreiter
Zeugwart - Josef Ochsenreiter

Schon damals zählte die Kapelle 28 aktive Musiker.

Am Ostersonntag 1924 hielt der wiedergegründete Verein im Gasthof Adler sein 1. Konzert ab. Herr Hans Schweiger von Hohenwart übernahm die Kapelle am 15. April 1924 als neuer Dirigent. Schon ein Jahr später wurde dieser wieder verabschiedet.

Nur kurze Zeit dirigierte Herr Hohenberg die Kapelle.

Ab dem 6. Juni übernahm Herr Josef Kainz aus Weiler die Leitung der Kapelle. In dessen 4-jähriger Amtszeit brachte es die Kapelle auf ein beachtliches Niveau , von dem sich jeder bei einem großen Konzert im Gasthaus Krone in Weiler überzeugen konnte.

Die im Jahre 1928 angeschafften, einheitlichen Mützen, wurden am 15. Juli bei einem Konzert im Kremlerbad der Öffentlichkeit vorgestellt.

1929 gab Vorstand Heinrich Schädler sein Amt an Herrn Josef Ledermann weiter. Nach der Verabschiedung von Josef Kainz am 15. März 1930 übernahm Xaver Ochsenreiter die Kapelle.

Aus der ordentlichen Generalversammlung vom 7.Juni 1939 gingen folgende Ergebnisse aus den Neuwahlen hervor:

1. Vorstand - Anton Baldauf
1. Dirigent - Ludwig Ochsenreiter

1932 wurde erstmals das alljährliche Silvesterblasen erwähnt. Auf der Generalversammlung 1933 zählte die Kapelle 13 aktive und 31 passive Mitglieder. 1934 wurde eine einheitliche Uniform angeschafft.

Durch den zweiten Weltkrieg , bei dem die Musikkapelle 6 aktive Musiker, darunter auch den amtierenden Dirigenten Ludwig Ochsenreiter verlor , bestand die Kapelle nur noch aus 9 Musikern. Trotzdem spielte man schon Weihnachten 1946 wieder Weihnachtslieder und das Silvesterblasen wurde wieder aufgenommen.

Bei der Generalversammlung am 9. Februar 1947 wurde folgende Vorstandschaft gewählt:

1. Vorstand - Xaver Häußler
1. Dirigent - Abraham Behmann
2. Dirigent - Max Hutter
Kassier - Gustav Schwarzmeier
Zeugwart - Abraham Behmann
Beisitzer - Heinrich Mößlang und Johann Heim

Am 18. Januar 1948 fand ein geschlossener Musikball für Vereinsmitglieder statt.

Diese Tradition von Musikbällen hat bis zur heutigen Zeit einen festen Platz im Oberreutener Faschingsgeschehen. Am 26.12.1949 fand das erste Weihnachtskonzert nach dem Krieg statt.

Die Zahl der Mitglieder im März 1950:

114 passive Mitglieder
16 aktive Mitglieder
3 vermisste Mitglieder

Am 19.Oktober 1952 wurde die Einweihung der Schule gefeiert. Im März 1953 wurde Hans Miller neuer Vorstand. Die Musikkapelle musste am 8.Juni 1954 Ihren Bürgermeister und langjährigen Vorstand, Herrn Anton Baldauf zu Grabe tragen.

Vom 28.- 30.Mai 1955 fand anlässlich des 150jährigen Bestehens der Kapelle ein Musikfest statt. Zu diesem Fest wurde eine neue Fahne angeschafft.

Im Jahre 1956 wurde eine Bauernkapelle gegründet, die dann des Öfteren Auftritte verschiedener Art absolvierte.

1957 wurde auf Anregung des Bürgermeisters Karl Schlachter eine Allgäuer Tracht angeschafft. Am 12.April 1959 übergab Hans Miller nach 7 jähriger Amtszeit seinen Vorstandsposten an Herrn Max Späth weiter.

Nach zwanzigjähriger Amtszeit reichte Abraham Behmann seinen Taktstock an Gebhard Rief weiter. Bei der Generalversammlung am 26.Februar 1962 wurde die Löschung aus dem Vereinsregister beschlossen. Dafür trat man dem Allgäu Schwäbischen Musikbund bei.

Nach 7 Jahren legte Max Späth 1966 sein Amt als Vorstand nieder. Das passive Mitglied Herr Herbert Albrecht stellte sich als Vorsitzender zur Verfügung und wurde einstimmig gewählt. Im Oktober 1968 wurde eine Patenschaft mit der Heeresunteroffiziersschule in Sonthofen gegründet, die bis heute besteht.

1971 feierte die Musikkapelle vom 13.- 16 August ihr 170jähriges Bestehen. Am 14. August wurde der langjährige 2. Dirigent Max Hutter zu Grabe getragen. Das Amt des 2. Dirigenten wurde von Ferdl Häußler übernommen.

 

Bei der Generalversammlung 1972 erklärte Vorstand Herbert Albrecht seinen Rücktritt. Neuer Vorstand wurde Hermann Troll. Im Mai 1973 wurde Oswald Barta aus Sulzberg neuer Dirigent.

1973 wurde erstmals eine Frau als aktives Mitglied in die Musikkapelle aufgenommen. Bei der Freibadeinweihung 1974 wurde die neue Tracht der Kapelle vorgestellt. Während den Festlichkeiten zum 40. Hochzeitstag von Abraham Behmann am 18. November 1974 erlitt dieser einen Schlaganfall und verstarb noch in der selben Nacht.

Am 2. September 1976 gab Oswald Barta seine Dirigententätigkeit auf. An seine Stelle trat Peter Sperlich aus Oberstaufen.

1977 wurde Hans Behmann zum neuen Vorstand und Walter Hehle zum 2. Dirigenten gewählt.

Im Kaisersaal der Benediktinerabtei in Ottobeuren wurde der Musikkapelle am 6. Mai 1978 die Pro-Musica-Plakette verliehen.

1981 nahm die Musikkapelle erstmals an einem Wertungspiel teil.

1982 übernahm Bernhard Boch das Amt des Dirigenten.

1985 dankte Hans Behmann als Vorstand ab. Neuer erster Vorstand wurde Reinhold Schwärzler.

Seit April 1987 lautet der amtliche Name "Musikkapelle Oberreute e.V.".

Im Frühjahr 1987 wurde aus der Musikkapelle heraus eine Alphorngruppe gegründet.

Am 9. April 1988 fand anlässlich des 190jährigen Jubiläums der Musikkapelle ein Festakt im Gasthof Adler statt.

Vom 29. Juli bis 1. August 1988 feierte die Kapelle ihr 190jähriges Bestehen. Nun hieß es 4 Tage Action pur für alle Festzeltbesucher und Helfer.

Am 3. Oktober 1988 erteilten wir unserem ehemaligen Dirigenten Peter Sperlich am Grabe die letzte Ehre.

Bei einem Frühschoppen am 28. Mai 1989 stellte die Musikkapelle ihre neue Tracht vor.

An der Generalversammlung am 8. April 1990 wurde Ewald Lingg als neuer 1. Vorstand gewählt.

Bei einem Showwettbewerb am 21. Juli 1990 in Lingenau (A) erreichte die Musikkapelle einen beachtlichen 3. Platz.

Am 25. April 1991 erklärte unser 1. Dirigent Bernhard Boch seinen Rücktritt. 2. Dirigent Reinhold Schwärzler übernahm kommissarisch die Leitung der Kapelle und wurde bei der Generalversammlung am 8. Mai 1992 offiziell als 1. Dirigent gewählt.

Vom 27. bis 28. Juni 1992 veranstaltete die Musikkapelle erstmals ein Buntes Musikwochenende. Eine besonderer Attraktion dieses Festes ist die Gaudi-Dorf-Olympiade, bei der die örtlichen Vereine ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen konnten.

Am 5. April 1995 trug man das Ehrenmitglied und den langjährigen Musikkameraden Ferdinand Häußler zu Grabe.

Einweihung des neu erworbenen Musikzeltes am 21. Juli 1995 mit bewirtetem Standkonzert.

Im Jahr 1998 kann die Musikkapelle Oberreute e.V. auf eine 200jährige Tradition zurückblicken und veranstaltet das Bezirksmusikfest des Bezirk 7.

 

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